Frau Dr. Weidel bei Caren Miosga
Vorweg möchte ich klarstellen, dass dies ein Meinungsartikel ist und nicht zwangsläufig die Meinung des Kreisverbandes Südwestpfalz oder der AfD als Ganzes widerspiegelt, sondern ausschließlich meine eigene Meinung. Ich drücke mich dabei vielleicht nicht sehr diplomatisch aus, weil ich nicht gerne um den heißen Brei herumrede.
Dies ist kein Artikel über die komplette Sendung, sondern ich schreibe meine Meinung zu einigen Punkten.
Der Anfang fängt wie so oft öde an mit Belanglosigkeiten. Ab etwa Minute 8 wirft Frau Miosga Dr. Weidel vor, dass sie in der NZZ den Ausdruck „Schuldkult“ benutzt hat und ob ihr nicht klar wäre, dass dieser Ausdruck von Rechtsextremen verwendet worden sei. Liebe Frau Miosga, ja, wir haben einen Schuldkult und ich verwende den Ausdruck bewusst. Ich verwende ihn nicht, weil es irgendjemand irgendwann mal gesagt hat, sondern weil es einfach ein passender Ausdruck ist. Es ist ein Kult der Schuld. Ständig hören wir, dass wir Schuld sind. Und es ist keine Erinnerungskultur, wie es oft beschönigt wird. Eigentlich ist es noch schlimmer. Es ist eine Waffe, mit der man seit langem jeden zum Schweigen bringen kann bzw. hoffentlich bald konnte. Diese Waffe wird auf jeden abgefeuert, der etwas Politisches oder Gesellschaftliches verändern will, was den Medien (nicht allen) oder der etablierten Politik nicht in den Kram passt. Ist man gegen Corona-Maßnahmen, dann ist man rechtsextrem, ist man gegen Impfpflicht, dann auch. Punkte, die miteinander gar nichts zu tun haben. Der AfD wird oft nachgesagt, sie sei als Partei gegen die Euro-Rettungspolitik gestartet und hätte sich erst später radikalisiert. Man vergisst dabei aber immer zu erwähnen, dass die AfD selbst damals schon als rechtsextrem hingestellt wurde, obwohl das Flüchtlingsthema noch gar nicht präsent war. Also, Frau Miosga, dass die Menschen so etwas nicht durchschauen und allein bei dem Vorwurf „rechts“ zusammenzucken, ist dem Schuldkult geschuldet. Aber wie es linke Kräfte immer so gerne tun, dämonisieren sie Begriffe, die ihnen nicht in den Kram passen, weil es ihre Schuldkult-Waffe abstumpft.
Ab Minute 16 kommt das typische „Einer aus Ihrer Partei hat mal das gesagt und eine das“. Wir haben jetzt mehr als 15 Minuten hinter uns und sind immer noch im Diffamierungsmodus ohne Substanz. Besonders perfide ist der Vorwurf, dass sich Herr Helferich als das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus bezeichnet habe. Und das ist wie beim ÖRR so oft keine wirkliche Lüge, aber es wird zu einer, da wichtige Informationen weggelassen werden, um ein falsches Bild zu zeichnen. Diese Bezeichnung hat er sich nicht selbst gegeben, sondern wurde von außen so bezeichnet, und er hat es dann quasi als Überspitzung für sich angenommen. Das kann man durchaus schlecht finden, das ist auch völlig okay. Aber hier zu suggerieren, dass er sich (anscheinend von sich aus) so nennt, ist schäbig. Entweder haben Sie, Frau Miosga, nicht recherchiert, obwohl Ihnen doch die Herkunft von jedem Begriff, den Frau Weidel verwendet, so wichtig ist, oder Sie haben das bewusst weggelassen.
Frau Miosga, Sie wollen über schlimme Aussagen reden? Gut, Sie hatten vor einigen Wochen Herrn Habeck in Ihrer Sendung. Haben Sie ihm ebenfalls Fragen zu schlimmen Aussagen von ihm und seinen Parteikollegen gestellt? Warum nicht? Es gibt von den Grünen wahrlich genug davon, um locker ein Taschenbuch damit zu füllen – Aussagen, die meiner Meinung nach denen, die Sie hier vorwerfen, in nichts nachstehen. Falls mir hier jemand das Totschlagargument, dass dies Whataboutism (also dem bewussten Ablenken von einem Thema auf ein anderes) wäre, entgegenwirft, dem sei gesagt, dass dies in der Tat dasselbe Thema ist und es lediglich die Doppelmoral aufzeigen soll, die Frau Miosga hier an den Tag legt.
Nun kommen die Gäste Frau Hildegard Müller und Herr Robin Alexander von der Welt dazu.
Frau Müller geht auf die Forderung der Reformierung der EU seitens der AfD ein, dass wir nicht weniger Europa, sondern mehr Europa bräuchten. Also, bei der AfD wird jeder Begriff auseinandergenommen, aber nicht nachgefragt, wenn jemand nicht einmal die EU und Europa auseinanderhalten kann. Interessant fand ich, dass sie sagt, wir bräuchten weniger Bürokratie und weniger Regulierung, aber Europa (sie meint natürlich die EU) müsse gestärkt werden. Aber genau dafür steht doch die EU: für Bürokratie und Regulierung. Als Außenstehender könnte man glatt den Eindruck bekommen, dass dies ihr einziger Zweck ist.
Danach geht es über zum Thema erneuerbare Energien, wo Frau Müller behauptet, dass Windenergie viel billiger sei als Kernkraft. Ich will jetzt nicht das Fass aufmachen, ob die Zahlen nun richtig oder falsch sind. Aber schauen wir auf die Realität: Sind die Energiepreise enorm gestiegen oder nicht? Warum werden diese nicht billiger, je mehr Windräder aufgestellt werden? Werden sie in naher Zukunft oder in 5 bis 10 Jahren wieder billiger, wenn genug aufgestellt wurden? Ich behaupte nein; ohne Zahlen zu kennen, straft die Realität meiner Meinung nach die Aussage als Lüge. Haben wir die höchsten Energiepreise Europas? Wie war das mit einer Kugel Eis? Eine Frage, die Sie Herrn Habeck nicht gestellt hatten. Und es ist auch kein Wunder, dass wenn man bisher immer angelogen wurde, man davon ausgehen muss, dass das auch eine Lüge ist. Vielleicht keine bewusste. Vielleicht glaubt sie auch noch, was sie sagt, aber (fast) alle Prognosen diesbezüglich waren bisher immer falsch. Dazu braucht man nicht einmal Zahlen. Ein Blick auf die Stromrechnung genügt. Was offen bleibt, ist die Frage, was ist, wenn mal kein Wind weht, so wie letzten November längere Zeit? Und Windräder sind (obwohl es gerne so dargestellt wird) keine Erfindung des letzten Jahrzehnts. Wieso hat man dann überhaupt angefangen, Atomkraft zu verwenden und nicht gleich Windräder gebaut, so weit mir bekannt ist, gab es das schon viel länger. Selbst wenn alle daran glauben, so bleibt es letztendlich ein Glaube – ein Glaube, der verdammt teuer ist und viel Wohlstand vernichten kann. Und selbst wenn man als Argument nimmt, dass Windräder sich weiterentwickelt haben, was z. B. Haltbarkeit und Effizienz betrifft, so sei gesagt, dass sich auch Atomkraftwerke weiterentwickelt haben.
Und am Schluss kommt wieder das „Sie haben mal was Böses gesagt“-Spiel. Man muss auf Aussagen zurückgehen aus dem Jahr 2013, bevor Frau Weidel überhaupt politisch aktiv war. Herr Alexander beschönigt das auch damit, dass sie das veröffentlicht haben, weil sie wissen wollte, „spricht Frau Weidel intern so, wie sie außen spricht“. Okay, kann man machen. Aber seit jeher reden Politiker anders privat oder intern als öffentlich. Seit wann war das je bei anderen Politikern ein Thema? Es dient lediglich der Diffamierung, wenn man schon bis ins Jahr 2013 zurückgehen muss, zeigt das mir, dass Sie anscheinend nichts Besseres haben. Frau Miosga hat Frau Weidel ja bereits die anderen, neueren Äußerungen vorgeworfen. Selbst wenn es stimmen sollte, glaube ich, dass jeder vielleicht mal seine Meinung ändert oder seine Meinung öffentlich eben etwas diplomatischer äußert. Seit wann war das ein Kriterium der Medien?
Das soll erst einmal genug sein von meinen Gedanken dazu. Hier sind nur einige Punkte erwähnt. Es lohnt sich auf jeden Fall, selbst einmal reinzuschauen. Hier kann ich definitiv davon ausgehen, dass dies eine reine Propagandasendung gegen die AfD war.
Quellen:
Caren Miosga mit Frau Weidel
https://www.daserste.de/information/talk/caren-miosga/sendung/was-fuer-ein-deutschland-wollen-sie-frau-weidel-100.html
zum Vergleich Caren Miosga mit Robert Habeck